Das Schloss Glücksburg

Exponat des Monats

Exponat des Monats September

 

Beim Exponat des Monats September handelt es sich um einen handbemalten Fächer aus feinster Seide aus dem Besitz der letzten deutschen Kaiserin. Diese einzigartige Künstlerarbeit trägt die goldenen Initialen Auguste Victorias, die Stäbe sind aus Perlmutt gefertigt, das in dieser Größe schwer zu beschaffen und dessen Bearbeitung sehr aufwendig war. Die Verarbeitung des Fächers ist sehr zart und filigran, was auch ein Grund dafür ist, weshalb es heute nur noch wenige gut erhaltene Exemplare aus damaliger Zeit gibt.

Faltfächer gelangten erst im frühen 16. Jahrhundert mit dem Ausbau des Seehandels von China nach Europa und etablierten sich schnell als Statussymbol der adeligen Damen. Im 18. Jahrhundert erlebte die Fächermode ihren Höhepunkt. In Paris gab es damals rund 500 Fächerhersteller, die die Accessoires aus den wertvollsten Materialien fertigten. Es entwickelte sich sogar eine Art Fächersprache, die es besonders im sittenstrengen 19. Jahrhundert ermöglichte, mit dem anderen Geschlecht nonverbal zu kommunizieren und beim Flirten nicht erwischt zu werden.

Exponat des Monats August

Bei unserem Exponat des Monats August handelt es sich um ein ganz besonderes Münztablett. Dieses erhielten der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. und seine Frau Auguste Victoria 1891 zum 25. Jubiläum des Husaren-Regiment Kaiser Franz Joseph von Österreich, König von Ungarn (Schleswig-Holsteinisches) Nr. 16 von den Offizieren des Regiments als Geschenk.

Gefertigt wurde das ovale Silbertablett vom Hofjuwelier Friedländer in Berlin, es ist 48 Zentimeter lang und 36 Zentimeter hoch. Die über vierzig Münzen und Medaillen wurden über ein spezielles Verfahren in die Silberschmiedearbeit eingesprengt, gelötet wurde bei der Einfassung nicht. Die Stücke stammen aus unterschiedlichen Epochen des 17., 18. und 19. Jahrhunderts. Bei der einzigen viereckigen Münze handelt es sich beispielweise um eine sogenannte Mecklenburger Klippe. Als Klippen werden eckige Münzen bezeichnet, die seit dem 17. Jahrhundert häufig als Gedenkmünzen aus Silber und Gold geprägt wurden.

Während Münztabletts zur damaligen Zeit eher selten gefertigt wurden, erfreuten sich Münzkrüge einer deutlich größeren Beliebtheit. Ein Grund dafür wird sicherlich auch der praktische Nutzen gewesen sein.

Exponat des Monats Juli

Spieglein, Spieglein...

Märchenhaft ist nur eines der vielen Adjektive, die zu unserem Exponat des Monats Juli passen. Kein Wunder, denn der reich verzierte Staffelei-Tischspiegel aus Meissener Porzellan ist ein Einzelstück, das für die dänischen Königin Louise, die Gemahlin König Christians IX., gefertigt wurde. Der Porzellanrahmen ist kunstvoll mit aufgelegten, vollplastischen, polychrom bemalten Blüten verziert. Über der von Engeln gehaltenen Kartusche befindet sich eine aus Silber gefertigte Krone. Die in der Kartusche enthaltene Initiale der Königin besteht aus kleinen Ehrenpreisblüten, die ebenso aus den Händen der aufgesetzten Putten zu stammen scheinen, wie der Blütenkranz, der das „L“ einfasst. Louises Gemahl Christian IX. war ein Prinz aus dem Hause Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Aufgrund der Heiratspolitik, die das Königspaar betrieb, gilt Christian IX. noch heute als Schwiegervater Europas. Die sechs gemeinsamen Kinder heirateten in andere regierende Königsfamilien Europas ein, so dass ein weit verzweigtes Netz verwandtschaftlicher Beziehungen entstand. Königin Louise ist unter anderem die Ururgroßmutter der dänischen Königin Margarethe II. und des norwegischen Königs Harald V. sowie Urururgroßmutter des englischen Königs Charles III.

Exponat des Monats Juni

Unser Exponat des Monats Juni stammt aus der Belle Époche. Es handelt sich um eine Schlafhaube aus dem Besitz der letzten deutschen Kaiserin. Um 1900 wurde dieses seltene Schlaf-Accessoire speziell für Auguste Victoria gefertigt. Es besteht aus hochwertiger Seide und Brüsseler Spitze. Das Innenfutter des Häubchens besteht aus einem besonders gefütterten und sehr weichen Wollstoff, was den Schlafkomfort erheblich verbesserte und gleichzeitig gegen störende Geräusche schützte. Die Kaiserin nächtigte oft im Schloss Glücksburg, da sie hier bei ihrer Schwester Herzogin Caroline Mathilde zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg gerne ihren Sommerurlaub verbrachte. Kaiser Wilhelm II. zog es eher auf das Wasser: Er verbrachte seine Freizeit im Urlaub in Schleswig-Holstein der Überlieferung nach am liebsten auf seiner Yacht „Hohenzollern“ auf der Flensburger Förde.

Exponat des Monats Mai

Beim Exponat des Monats Mai handelt es sich um ein Elfenbein-Necessaire aus dem Besitz von Kaiserin Elisabeth von Österreich, genannt Sisi. Sie erhielt das schöne Ensemble als Geschenk von Königin Elisabeth Ludovika von Preußen, einer geborenen Prinzessin von Bayern. Sie war die Gemahlin des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. und Sisis Patentante. Als Necessaires bezeichnete man seit dem 18. Jahrhundert kleine Behältnisse, in denen Nähzeug oder Hygieneartikel verwahrt wurden. Das massive Elfenbeingehäuse des Exponats trägt die mit Gold aufgelegte gekrönte Initiale der Kaiserin. Darin befindet sich ein kunstvoll ausgearbeitetes Interieur, eingebettet in einer dafür ausgeschnittenen Einlage, die ebenfalls aus Elfenbein besteht. Fingerhut, Schere, Nadelköcher (in Form von Amors Pfeilköcher), Goldnadel und Stanznadel sind aus hochkarätigem Gold gefertigt.

Exponat des Monats April

Unser erstes Exponat des Monats ist dieses wundervolle Collier aus dem Besitz Dagmars von Dänemark (1847-1928). Sie war die Tochter des dänischen Königs Christians IX. und spätere Gemahlin des russischen Zaren Alexander III. Das Collier besteht aus mehreren Teilen. Zarenkrone und Anhänger sind abnehmbar, wobei letzterer auch als Brosche getragen werden kann. Bei der Brosche handelt es sich um sogenannten Trauerschmuck, worauf die kunstvoll in die Trauerschleife eingearbeitete schwarze Emaille hindeutet. Broschen dieser Art waren im 19. Jahrhundert äußerst beliebt. Viele Damen trugen solchen Schmuck als Zeichen ihrer Trauer. Dagmar verlieh mit der Brosche ihrer Trauer um ihren Mann Zar Alexander III. Ausdruck, der 1894 starb. Das Collier besteht aus hochwertigem Gold und ist mit zahlreichen Diamanten, Rubinen und Perlen besetzt. Schätzen Sie doch einmal: Wie viel Karat haben die Diamanten des Colliers insgesamt? Auflösung: Die 88 Diamanten des Colliers haben ein Gesamtgewicht von 18 Karat.