Schloss Glücksburg Park und See
Bauherr Herzog Johann der Jüngere von Schleswig-Holstein-Sonderburg

Entstehungsgeschichte und Bauherr

Entstehungsgeschichte des Schlosses Glücksburg

Ursprünglich befand sich auf dem Gebiet des heutigen Schlossteiches eine Klosteranlage, die Zisterziensermönche 1209 errichtet hatten. Die Mönche kamen aus Guldholm am Langsee bei Schleswig. Das Kloster, das über 350 Jahre bestand, trug den Namen Rudekloster, obgleich in historischen Quellen viele weitere Namensvarianten, wie zum Beispiel Ruge, Ryde oder Rythea, vorzufinden sind. Vermutlich erreichte die Reformation das Kloster und die Mönche 1556. In den folgenden Jahren zerfiel dieses zunehmend und 1582 kam es in den Besitz von Johann dem Jüngeren, Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg.

Bauherrn von Schloss Glücksburg

Johann (Hans) der Jüngere wurde am 25.03.1545 in Hadersleben als Sohn des dänischen Königs Christian III. und von dessen Gemahlin Dorothea als viertes von insgesamt fünf Kindern geboren. Er wurde Johann der Jüngere genannt, um ihn von seinem Onkel, Hans dem Älteren, zu unterscheiden. Seine Eltern sorgten sich intensiv um die Erziehung des heranwachsenden Johann und setzten dafür verschiedene, namhafte Gelehrte ein. Johann begründete 1564 das Herzogtum Schleswig-Holstein-Sonderburg, das zu Beginn in Schleswig die Ämter Sonderburg und Norburg sowie in Holstein das Amt Plön und das Kloster Ahrensbök umfasste. Mit 21 Jahren nahm er 1566 am Reichstag in Augsburg teil, wobei er Kaiser Maximilian II. kennenlernte und einen so guten Eindruck auf ihn machte, dass er gebeten wurde, am kaiserlichen Hof zu bleiben. Johann kehrte jedoch nach Dänemark zurück. Er hatte mit seiner ersten Frau Elisabeth von Braunschweig-Grubenhagen 14 Kinder. Seine zweite Frau – Elisabeth war 1586 verstorben – Agnes Hedwig von Anhalt gebar ihm neun weitere Kinder. Insgesamt zeugte Johann also 23 Nachkommen. Viele seiner Töchter gingen Ehen auf passendem fürstlichen Niveau ein.
Johann wurde der erste sogenannte abgeteilte Herr, was bedeutet, dass ihm die Stände von Schleswig und Holstein die Huldigung verweigerten und seine fürstliche Herrschaft nicht anerkannten. Dies resultierte unter anderem darin, dass er keinen Anteil an der Gemeinschaftlichen Regierung der Herzogtümer in Schleswig und Holstein hatte. Um diesem Status entgegenzuwirken, investierte er viel Zeit und Energie. Jedoch blieb er ohne Erfolg. Zudem konzentrierte er sich auf die Landwirtschaft und auf die Errichtung verschiedener Bauwerke. Er war der Bauherr von vier Schlössern: Glücksburg in Angeln, Ahrensbök und Reinfeld in Holstein und Norburg auf Nordalsen. Heutzutage steht von diesen Schlössern nur noch Glücksburg.

Nachdem das Rudekloster 1582 in den Besitz Johanns gekommen war, begann dieser sogleich die Klosteranlagen abzureißen und das Schloss Glücksburg errichten zu lassen. Viele der hochwertigen Baumaterialien des Klosters wurden für den Schlossbau „recycelt“. 1587 war der Bau nach fünf Jahren vollendet, Nikolaus Karies zeichnete als Baumeister verantwortlich. Das Schloss ist bis heute in vielen Teilen unverändert erhalten geblieben.

Am 09.10.1622 verstarb Johann der Jüngere – bei einem Zwischenhalt auf der Reise nach Sonderburg – im Schloss Glücksburg im Alter von stolzen 77 Jahren nach einer Regierungszeit von 58 Jahren. Zum Zeitpunkt seines Todes lebten noch 13 seiner 23 Kinder, sechs von ihnen waren Söhne. Hans hatte testamentarisch festgelegt, sein bereits relativ kleines Herzogtum in fünf noch kleinere Teile aufzuspalten. Hieraus entstanden vier, ebenfalls abgeteilte Nebenlinien von Schleswig-Holstein-Sonderburg: Glücksburg, Norburg, Plön und Ærø. Im fünften Anteil lebte die Linie Schleswig-Holstein-Sonderburg fort. Johann ist somit Stammvater der verschiedenen Sonderburger Herzogslinien. Sein zweitjüngster Sohn Philipp bekam Glücksburg zugesprochen.