Schloss Glücksburg Park und See

Architektur

1582 begann auf Veranlassung Johann des Jüngeren die Errichtung von Schloss Glücksburg, 1587 war es vollendet. Als Baumeister zeichnete sich Nikolaus Karies verantwortlich. Das 1209 konstruierte Rudekloster des Zisterzienserordens, das auf dem Gebiet des heutigen Schlossteiches stand, ließ Johann der Jüngere abbrechen. Viele hochwertige Baumaterialen des Klosters wurden genutzt, um in unmittelbarer Nähe Johanns Residenz errichten. Er nannte Sie Glücksburg nach seinem Wahlspruch Gott Gebe Glück Mit Frieden.

Schloss Glücksburg gehört zum Hauptwerk der Renaissancebaukunst. Es ist ein quadratisches Gebäude mit einer Länge und Breite von je 30 m. Der Kernbau besteht aus drei identischen aneinander gebauten Giebelhäusern, eine noch spätmittelalterlich anmutende Konstruktionsweise, die an Bauten des schleswig-holsteinischen Adels im 16. Jahrhundert des Öfteren auftritt. An den vier Ecken stehen achteckige Türme mit einem Durchmesser von je 7 m. Der quadratische Grundriss mit der Ausbildung der Ecktürme als Pavillons und die symmetrische Raumanordnung mit den Sälen im Mitteltrakt verweisen auf französische Vorbilder. Johann waren anscheinend Werke französischer Architekturtheoretiker bekannt gewesen, die in umfangreichen Stichfolgen die Anlagen französischer Schlösser veröffentlich hatten. Als Bauherr bestimmte Johann vermutlich weitgehend die architektonische Formgebung seiner Residenz, wie es damals bei adligen und fürstlichen Bauherren in Schleswig und Holstein üblich war. Auf dem Mitteldach befindet sich ein Dachreiter von 1768. Für die Errichtung des Schlosses wurde der Schlossteich aufgestaut, der Bau wurde nicht – wie viele Wasserschlösser – auf Pfählen errichtet, sondern auf einem 2,5 Meter hohen Granitsockel. Die geradezu penibel beachtete Regularität und Achsensymmetrie von Glücksburg zeichnet es vor allen anderen Schlossbauten des 16. Jahrhunderts aus.
Im Kellergeschoss, Erdgeschoss und ersten Obergeschoss sind die Decken gewölbt. In den untersten Gewölben liegt die Kapelle, die ursprünglich nur der herzoglichen Familie und dem Hofpersonal vorbehalten war; später diente sie auch als Ortskirche. Hier befindet sich die Gruft der 1779 ausgestorbenen älteren Glücksburger Linie. Vom Schloss führt ein breiter Steindamm zum großen viereckigen Schlossplatz, der an drei Seiten von Nebengebäuden, darunter das neue Kavalierhaus von 1786, eingeschlossen ist. Die Hoflaternen stammen aus Schloss Amalienborg, Kopenhagen, und wurden 1859 aufgestellt. Unmittelbar an die Remise schließt sich das im 17. Jahrhundert erneuerte Torhaus an, von dem eine Granitbrücke – ursprünglich Zugbrücke – über den alten Schlossgraben führt.